| Viel zu wenige Unternehmen betrachten das Controlling "in guten Zeiten" als Managementaufgabe. Folge: Controlling wird vor allem in klein- und mittelständischen Unternehmen (KMU) stark vernachlässigt.
Aber: Schnell verändernde Marktbedingungen (u.a. Nachfrageveränderungen, neue Konkurrenten) oder interne Faktoren im Unternehmen (z. B. hohe Belastungen durch Zinsen und Tilgungen) zwingen Unternehmer dazu, präziser zu planen und heute die Weichen für morgen zu stellen: eben durch Controlling.
Viele Unternehmensprobleme entstehen durch mangelndes Controlling
Häufiges Resultat fehlenden oder fehlerhaften Controllings: Immer mehr Unternehmen haben heute Schwierigkeiten bei der kontinuierlichen Auslastung des Betriebes sowie in puncto Liquidität. Erst wenn Gläubiger Mahnbescheide
schicken, das Konto gepfändet wird oder die Löhne nicht mehr bezahlt werden können, denkt mancher (Jung-) Unternehmer über seine Unternehmensentwicklung nach. Fragen kommen auf: Was habe ich falsch gemacht? Was hätte ich vermeiden oder anders machen können? Nun beginnt man nach den Ursachen für die Probleme zu suchen. Das ist Kontrolle.
Durch Kontrolle analysiert man Vergangenes. Sicher lässt sich nicht alles voraussagen. Jedes gut geführte
Unternehmen sollte sich dennoch Ziele setzen und darauf zuarbeiten. Abweichungen von diesen Zielen lassen sich so erkennen, etwa bei Kosten, Gewinn, Produktqualität etc. Erst wenn diese Abweichungen bekannt sind, kann gegengesteuert werden. Das ist Controlling! Controlling ist Kontrolle im Voraus.
Was tut ein Controller?
Zusammengefasst: Der Controller ist der interne Unternehmensberater. Der Unternehmer ist der
verantwortliche Kapitän, der Controller fungiert als Lotse auf dem Schiff, um den sicheren Hafen namens Unternehmenserfolg zu erreichen. Um diesen sicheren Hafen erreichen zu können, bedient sich der Controller betriebswirtschaftlicher "Navigations"-Methoden. Im Unternehmen ist dies insbesondere das Rechnungswesen.
Hinzu kommen auch Wertvorstellungen und Ideale, die sich nicht nur in Zahlen ausdrücken lassen: z. B. die Erhaltung
der Kundenzufriedenheit, das Miteinanderumgehen im Unternehmen oder auch die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter. Treten Abweichungen von Zielsetzungen ein, schlägt der Controller eines Unternehmens Alternativen, Wege, Maßnahmen zur Veränderung beispielsweise unter folgenden Fragestellungen vor: Was ist erforderlich, damit die Personalkosten langsamer steigen als der Umsatz? Was muss und kann man tun, damit Forderungsausfälle stärker reduziert werden können?
Wichtige Controlling-Aufgabe: die Finanzplanung
Eine besonders sensible und deshalb "pflegebedürftige" Größe des Unternehmens ist sein Finanzplan. Er soll insbesondere den unternehmerischen Erfolg (Rentabilität)
berechnen und sicherstellen, dass das Unternehmen jederzeit seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommen kann. Wichtig: Gerade das Liquiditäts-Controlling sollte nicht erst bei akuten Liquiditätskrisen oder auf Drängen der Hausbank eingeführt werden. Ein Finanzplan ist ein Soll-Ist-Vergleich im Voraus: die Planung des Kapitalbedarfs für das Unternehmen, seiner zukünftigen Zahlungseingänge und -ausgänge. Wie ist die Auftragslage in den kommenden
Monaten? Reicht der Umsatz, um alle Kosten zu begleichen? Hat man diesen Überblick? Lassen sich ggf. Maßnahmen planen, um die Liquidität zu steigern: längerfristige Zahlungsvereinbarungen mit Gläubigern, ein besseres Mahnverfahren, um Forderungseingänge besser zu steuern, Bonitätsprüfungen der Kunden, um Forderungsausfälle zu reduzieren? Weitere Informationen auch unter: |