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Liquidität

 

 

 

 

 

Geld ist immer wichtig. Wenn es allerdings im Unternehmen knapp wird, wenn Zahlungsschwierigkeiten auftreten, kann dies schnell über dessen "Leben" oder "Sterben" entscheiden. Unerlässlich ist darum, einen ständigen Überblick über die finanziellen Mittel sicherzustellen. Gerade junge Unternehmen gehen bei der Planung und Sicherung ihrer Liquidität allerdings manchmal allzu sorglos zu Werke. Das untaugliche Mittel des "Management by Kontoauszug" (Haben wir Geld, ist es gut, haben wir keines, müssen wir uns etwas überlegen) ist der sichere Weg in die Unternehmenskrise.

 

Was ist Liquidität?

Das Fremdwörterlexikon definiert den Begriff der Liquidität als "die Fähigkeit eines Unternehmens, seine Zahlungsverpflichtungen fristgerecht zu erfüllen." Vereinfacht  ausgedrückt: Liquidität ist die "Zahlungsfähigkeit" des Unternehmens. Dabei spielt der Faktor Zeit eine besondere Rolle: Ein Unternehmen, das zwar mit einem hohen Zahlungseingang rechnen, jedoch die aktuell fälligen Zahlungsverpflichtungen wie z.B. Löhne oder Steuern nicht bezahlen kann, ist zunächst von der Zahlungsunfähigkeit und somit vom Aus bedroht, selbst wenn es durch Einnahmen nur vier Wochen später über ausreichende flüssige (liquide) Zahlungsmittel verfügen würde.

Wie wird Liquidität richtig geplant und gesichert?

Unabdingbare Voraussetzung für die Liquidität eines jeden Unternehmers ist die exakte Planung sowie Kontrolle sämtlicher im Betrieb anfallender Ein- und Ausgaben. Jeder Unternehmer sollte die zu erwartenden Geldströme - geordnet nach deren Zahlungsterminen - immer im Blick haben. Liquiditätsplanung und -sicherung ist Fleißarbeit. Und Chefsache: Das heißt, sie sollte nicht etwa aus Bequemlichkeit allein der Buchhaltung überlassen werden. Im Folgenden sollen die wichtigsten Informationen für ein verantwortungsvolles Umgehen mit dem Thema "Liquidität" vermittelt werden.

Grundlagen für die Liquiditätsplanung

Um die Liquidität eines Unternehmens zu planen und zu überwachen, muss sie systematisch vorausberechnet werden: mit Hilfe einer Liquiditätsrechnung, die auch den Zeitraum der nächsten sechs, besser jedoch zwölf Monate umfassen muß). Stellen Sie Ihre Einnahmen Ihren Ausgaben gegenüber! Aus der Differenz der Einnahmen und Ausgaben ergibt sich der monatliche Saldo: die Liquidität, die Sie zur Verfügung haben, um Ihre finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen. Womöglich stellt sich auch ein Liquiditäts-Fehlbetrag heraus, den Sie schnellstmöglich beheben sollten. Für eine effektive Liquiditätsrechnung sollten die folgenden Grundsätze befolgt werden:

Kostenrechnung und Kostenplanung

Die Liquiditätsplanung wird oft als die "Krönung" des betrieblichen Planungsprozesses bezeichnet. Sie ist dabei Teil eines Netzwerks der betrieblichen Planungen. Voraussetzung für eine Liquiditätsplanung, die die zukünftigen Einnahmen und Ausgaben zuverlässig kennt, ist eine funktionierende und aussagefähige Kostenrechnung: Welche Kosten haben wir im Unternehmen? Wie hoch sind sie? Wann fallen sie an? Denn nachvollziehbar ist: Auszahlungen, die in Zusammenhang mit anfallenden Kosten stehen, reduzieren den Stand der verfügbaren Zahlungsmittel. Insgesamt müssen die Kosten niedriger sein als die Umsatzerlöse eines Unternehmens. Sonst sind weder Liquidität noch Gewinn zu erwarten.

Für eine bestimmte Planungsperiode (z.B. ein Quartal) muss außerdem ein Kostenplan erstellt werden: eine Übersicht darüber, was das Unternehmen in dieser Zeit leisten soll. Dieser Plan weist aus, zu welchem Zeitpunkt bestimmte Produkte hergestellt bzw. bestimmte Dienstleistungen erbracht sein sollen. Entscheidend ist in diesem Zusammenhang, den dafür notwendigen Aufwand zu ermitteln (z.B. notwendiges Material, benötigte Mitarbeiter etc), der jeweils mit Kosten und entsprechenden Auszahlungen verbunden ist. In der Regel sind diese Ausgaben-Posten gleichmäßig über die einzelnen Monate der Planperiode verteilt. Dazu kommen Auszahlungen, die nur zu bestimmten Terminen fällig werden: z.B. Jahresversicherungsprämien, Kreditzinsen etc. Diese werden für den betreffenden Monat von den verfügbaren Zahlungsmitteln abgezogen.

 

Fälligkeitstermine beachten

Wer sich mit der Liquidität eines Unternehmens beschäftigt, bekommt es mit dessen Zahlungszu- und -abgängen zu tun. Das bedeutet: Einnahmen bzw. Ausgaben, die den Stand der verfügbaren Zahlungsmittel (Kassenbestand + Bankguthaben) verändern.

Wichtig bei den Abgängen: Wie viele Tage oder Wochen bleiben Ihnen, um die anstehenden Rechnungen Ihrer Lieferanten zu bezahlen? Wie lange können Sie über Ihre Zahlungsmittel anderweitig verfügen?

Wichtig bei den Zugängen: Wann können Sie - für Produkte oder Leistungen - Ihren Kunden Rechnungen stellen? Wann können Sie damit rechnen, dass zusätzliche Zahlungsmittel in die Kasse fließen? Welches Zahlungsziel haben Sie den Kunden eingeräumt? Ab wannsfälle können Sie realistischerweise damit rechnen, dass diese zusätzlichen Zahlungsmittel tatsächlich in der Kasse sind?

Umsatzsteuer nicht vergessen Häufig spielt die Umsatzsteuer jungen Unternehmen bei der Liquiditätsplanung einen bösen Streich: Sie wird übersehen, vergessen, aber mit Sicherheit fällig! Bei jedem Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen wird dem Kunden als durchlaufender Posten Umsatzsteuer in Rechnung gestellt. Die Umsatzsteuer muss monatlich oder quartalsweise an das Finanzamt abgeführt werden. Umgekehrt ist das Finanzamt verpflichtet, die Vorsteuer, die Sie an Lieferanten für Materialeinkäufe oder Dienstleistungen bezahlt haben, an Sie zu erstatten.

Für jeden Unternehmer ist daher unerlässlich, die Höhe der so genannten Zahllast (Differenz aus Umsatzsteuer abzüglich Vorsteuer) zu ermitteln. Dieser Betrag muss mit in die laufende Liquiditätsplanung aufgenommen werden. Gerade zu Beginn einer unternehmerischen Tätigkeit, bei der die Umsatzsteuer wo-möglich noch nicht monatlich angemeldet werden muss, ist diese Planung von besonderer Bedeutung: Nicht selten glaubt nämlich der Jungunternehmer, über ausreichende liquide Mittel zu verfügen, nur weil er es unterlassen hat, die von ihm zu entrichtende Umsatzsteuer bei der Liquiditätsplanung zu berücksichtigen

 

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