garageberlin schreibt "Oder: Was und wofür eine Markterkundung (gut) ist Vergangenen Freitag, am 23. April 2010, gab es in der .garage berlin 6-mal schweißnasse Hände, eine schlaflose Nacht im Kreuz und geschäftige Nervosität. Der Grund dafür? 6 Unternehmensgründer präsentierten ihre Geschäftsideen und berichten, was sie in den vergangenen 5 Wochen erarbeitet hatten. Sie alle sind Teilnehmer des .garage inkubators, einem von der Agentur für Arbeit und dem JobCenter geförderten Gründungsprojekt für Arbeitslose. In 6 Monaten werden sie dort zu Unternehmern ausgebildet. Sie selbst sind die Experten auf ihrem Fachgebiet, besitzen fundiertes Knowhow und einen breiten Erfahrungsschatz, aber sie gründen zum ersten Mal ein Unternehmen. Genau hier setzt die .garage an. Gemeinsam arbeiten sie im Team, dann wieder allein, werden von den Coaches und Dozenten unterstützt und gehen ihre ersten Schritte. „versuchen“ ist das Stichwort, oder auch „probegründen“. Während des Prozesses haben die Gründer den Raum, sich auszutesten, verschiedene Wege zu gehen…sie fallen stets sanft. Theorien vom „grünen Tisch“ werden in der Praxis erprobt und angepasst. Immer wieder erleben die Coaches der .garage, wie sich während des Prozesses Ideen verändern, Unternehmerpersönlichkeiten formen, Ängste besiegt werden und was kontrollierte Dynamik bewirkt. Guido Neumann, Projektleiter des .garage inkubators, sieht die Teilnehmer als „angehende Unternehmer, die bei uns eine Art Brutstätte für Ihre Firma finden, ein geschütztes Umfeld gepaart mit unserer Expertise.“ In den 6 Monaten schreiben die Gründer unter professioneller Anleitung ihren Businessplan. Dazu gehört auch, dass sie nach ihrer Produkt- und Zielgruppendefinition eine Markterkundung („104 im Quartier“) durchführen, um weitere Grundsteine zu legen. Hierbei werden 104 potentielle Kunden im geschäftlichen Umfeld gezielt angesprochen, die Idee wird vorgestellt und es werden Fragen zur Angebotsgestaltung, möglichen Kundenproblemen oder auch zur Preisgestaltung gestellt. Dies hatten die 6 präsentierenden Gründer bereits erfolgreich geschafft und waren sich einig: das ist kein Zuckerschlecken! Sie haben viele Absagen bekommen, mussten sich immer wieder erklären und beweisen. „Hier lernt man echt Kundenansprache, das ist das reinste Kontakttraining.“, sagt einer der Teilnehmer. „Aber es lohnt sich, dranzubleiben, es zahlt sich aus.“ Nach der Auswertung der gewonnenen Erkenntnisse entwickeln die Coaches gemeinsam mit den Teilnehmern eine Marketing- und Vertriebsstrategie für ihren Markteintritt und die nachhaltige Gewinnung neuer Marktanteile. In den 24 Wochen bekommen die Gründer ebenso fachlichen Input zu betriebswirtschaftlichen Grundlagen der Unternehmensführung sowie zu Themen wie Steuern, Recht und Versicherungen. Die individuelle Betreuung der einzelnen Gründungsvorhaben läuft konstant neben den Seminaren und wird von den Teilnehmern sehr geschätzt, ebenso wie das „Gründen in der Gruppe“. Menschen mit ähnlichen Sorgen und Interessen um sich zu haben, ist für die meisten Projektteilnehmer unheimlich beruhigend und Kraft spendend. Nicht selten finden sich hier auch dauerhafte Freundschaften und Kooperationen. " |
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