Die Reform der Handwerksordnung hat im vergangenen Jahr zu einem deutlichen Anstieg bei den Unternehmensgründungen geführt. Wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Montag in Mannheim mitteilte, stieg die Zahl der neugegründeten Unternehmen im Vergleich zu 2003 um zehn Prozent auf rund 270.000. Zudem trug den Angaben zufolge auch die Nutzung des Existenzgründungszuschusses für Arbeitslose, die sogenannte Ich-AG, zu der Entwicklung bei. Die deutliche Steigerung der Firmengründungen in 2004 ist demnach der zweite starke Anstieg in Folge und erstreckt sich über alle Branchen. Während der Zuwachs in Westdeutschland bei rund zehn Prozent liege, betrage er in den neuen Ländern etwa sieben Prozent. br> Laut ZEW lag der Zuwachs der Neugründungen im produzierenden Gewerbe mit 16 Prozent am höchsten. Das Plus sei zum Großteil auf das Baugewerbe zurückzuführen: Dort nahm den Angaben nach die Gründungstätigkeit um 20 Prozent zu. br> Die herausragenden Bereiche waren demnach die Fliesen-, Platten- und Mosaiklegerei, die Raumausstattung, Maler- und Lackiergewerbe sowie die Installation von Heizungs-Anlagen. Mit Ausnahme der Heizungsbauer seien dies alles Bereiche, in denen im Januar 2004 das Meisterprivileg entfallen sei, so das ZEW. br> In den unternehmensnahen Dienstleistungen stieg der Zahl der Firmengründungen dem ZEW zufolge um etwa neun Prozent. Vor allem Datenverarbeitungsdienste, Gebäudereinigungsfirmen und Unternehmensberatungen seien gegründet worden. br> Im Handel nahm die Zahl der Existenzgründungen demnach um acht Prozent zu. Das sei hauptsächlich auf den Versandhandel zurückzuführen, wo die Zahl der Gründungen um mehr als 40 Prozent zunahm und sich damit innerhalb von zwei Jahren mehr als verdreifachte. Die in absoluten Zahlen meisten Gründungen im Handel gab es jedoch im Facheinzelhandel für Fotoerzeugnisse und Computer. |
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