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Neue Hoffnungen auf IPOs: Entry Standard oder AIM?
Geschrieben am Montag, 17. Oktober 2005 vonAdministrator



Gründer-News Nach einer langen Durststrecke könnten jetzt endlich wieder frische Wasserquellen für die Börsenfinanzierung junger Unternehmen sprudeln. Mangels geeigneter Exitchancen, so BAND-Vorstand Ute Günther, verdurstete in den letzten Jahren so manches junge deutsche High-Tech Unternehmen noch bevor es den Weg zum Weltmarkt beschreiten konnte. Das bedeutete auch für viele Erstfinanziers, wie es Business Angels sind, den Verlust ihrer Investition.

Nun aber wollen sich sowohl die Londoner Börse als auch die Deutsche Börse euro-paweit dieses Themas annehmen und neue Chancen für Börsengänge junger wachs-tumsstarker Unternehmen schaffen.

Die Londoner Stock Exchange verkündete für ihr Börsensegment AIM, das seit einigen Jahren jungen Unternehmen mit vereinfachten Standards den IPO erleichtert, die In-stallation von Standorten in ganz Europa. Dazu nutzte sie am 4. Oktober 2005 den elitären Europäischen Wagniskapitalgipfel in London, den die britische Regierung im Rahmen ihrer europäischen Präsidentschaft organisiert hatte. Der britische Schatz-kanzler George Brown ließ sich dort gerne als Werber für die britische Finanzwelt einspannen, die er als Vorbild für Europa darstellte.

Die Deutsche Börse in Frankfurt konterte eine Woche später. Ab dem 25. Oktober star-tet sie eine Alternativplattform im Freiverkehr unter dem Namen Entry Standard. Über den neuen Teilbereich sollen kleine und mittlere Unternehmen einen kostengünstigen Zugang zum Kapitalmarkt mit niedrigeren regulatorischen Anforderungen erhalten, zugleich aber für Investoren stärker wahrnehmbar sein. Das lässt für deutsche Unter-nehmen hoffen, denn der Erfolg von AIM war bisher auch dadurch bedingt, dass briti-sche Unternehmen, und ausschließlich diese, stark von Steuervorteilen profitieren.

Im Entry Standard gelten nur wenige formale Zulassungskriterien:
  • Die Einbeziehung der Aktien erfolgt auf Antrag eines an der FWB Frankfurter Wert-papierbörse registrierten Handelsteilnehmers.
  • Bei öffentlichen Angeboten wird ein von der Aufsichtbehörde geprüftes und gebillig-tes Prospekt benötigt, bei Privatplatzierungen ist ein vom Unternehmen erstelltes, nicht öffentliches Expose´ ausreichend.
  • Es müssen auf der eigenen Website des Unternehmens veröffentlicht werden
    • ein testierter Konzern-Jahresabschluss
    • ein Zwischenbericht
    • ein aktuelles Unternehmenskurzportrait
    • ein Unternehmenskalender
    • sowie unverzüglich wesentliche Unternehmensnachrichten oder Tatsachen, die den Börsenpreis beeinflussen können.
  • Die Überwachung der Veröffentlichungspflichten erfolgt durch den FWB Han-delsteilnehmer.
  • Ein Deutsche Börse Listing Partner muss das Unternehmen vor, während und nach der Notierungsaufnahme betreuen.
Noch sind die Details des Entry Standards nicht völlig klar. Nähere Informationen kann man vom Deutschen Business Angels Tag am 14. November in Baden-Baden erwar-ten. Dort wird Martin Steinbach, Head of Issuer Relations der Deutschen Börse AG unter dem Thema „Neue Hoffnungen auf IPOs“ die neue Plattform der Deutschen Bör-se näher vorstellen. Die AIM hatte ihre Konzeption bereits beim letztjährigen Deut-schen Business Angels Tag vorgetragen.

Business Angels Netzwerk Deutschland e.V. (BAND) hat das Ziel, die Business Angels-Kultur in Deutschland zu fördern und den informellen Beteiligungskapitalmarkt aufzubauen. BAND wird getragen von Business Angels Netzwerken sowie öffentlichen und privaten Mitgliedern und Sponsoren. Business Angels sind private Investoren, die mit Kapital und Know-how zum Erfolg von jungen, wachstumsstarken Unternehmen beitragen.

Kontakt:
Business Angels Netzwerk Deutschland e.V. (BAND)
Gabriele Wittenfeld
Semperstraße 51
45138 Essen
Telefon 02 01 / 8 94 15-14
Telefax 02 01 / 8 94 15-10
E-Mail presse@business-angels.de
Internet: www.business-angels.de





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