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Diplomarbeit

 

 

 

 

 

Thema:

Didaktisches Design eines kulturspezifischen Qualifizierungsprogramms zum interkulturellen Projektmanagement. Eine Qualifizierungsbedarfsanalyse

Fachbereich1:

 

Fachbereich2:

 

 

Summary:

Die Arbeit zeichnet sich durch drei Merkmale aus, die einen hohen Abstraktionsgrad erfordern. Erstens musste ein theoretisch schwer fassbarer Gegenstand, nämlich interkulturelle Anforderungsprobleme, eingeholt werden. <p> Zweitens war eine ausführliche Darstellung der Qualifizierungsbedarfsanalyse als methodisches Analyseinstrument zu erarbeiten. Drittens sollte die Qualifizierungsbedarfsanalyse auf den spezifizierten Untersuchungsgegenstand angewendet und ausgewertet werden. Es wurde versucht, alle drei Aspekte mit gleichem Umfang und gleicher Differenziertheit zu präsentieren.<br>Die Spezifizierung des Untersuchungsgegenstandes lässt sich in dreierlei Hinsicht festhalten: Erstens wurde nur der kulturspezifische Qualifizierungsbedarf Deutscher in Mittel- und Osteuropa fokussiert. Die Schwierigkeit lag darin, dass Kulturräume innerhalb Europas nur sehr feine Unterschiede interkultureller Anforderungsprobleme erkennen lassen. Zweitens wurde der Qualifizierungsbedarf nur deutscher Fachkräfte ermittelt, so dass die unabhängige Variable "westeuropäische Kultur" auf Deutschland begrenzt blieb, auch wenn andere westeuropäische Experten ebenso in Mittel- und Osteuropa tätig sind und ähnlichen Qualifizierungsbedarf haben. Vernachlässigt wurden zudem kulturelle Differenzen innerhalb der deutschen regionsspezifischen Kulturen. Drittens bezog sich die Qualifizierungsbedarfsanalyse nur auf den Bereich des Projekt-Managements, d.h., die Managementfunktionen beziehen sich ausschließlich auf die Projekttätigkeit.<br>Die Untersuchungsstrategie dieser Arbeit war nach folgenden Gesichtspunkten konzipiert und strukturiert:<br>Im ersten Kapitel wurden die zentralen Schlüsselbegriffe "Didaktisches Design" (Abschnitt 1.1), "Qualifizierungsprogramm" (Abschnitt 1.2) und "interkulturelles Projektmanagement" (Abschnitt 1.3) mit ihren Teilbegriffen analysiert und erläutert.<br>Das zweite Kapitel beschäftigte sich mit den theoretischen Grundlagen interkulturellen Trainings. Dies war vor allem für die inhaltliche Konzeption der Qualifizierungsbedarfsanalyse notwendig. Da es keine explizite Forschung zum interkulturellen Projektmanagement gibt, wurden Erkenntnisse der interkulturellen Managementforschung erschlossen. Von Interesse waren die interkulturellen Forschungsrichtungen (Abschnitt 2.1), die Konzepte zum interkulturellen Lernen und Handeln (Abschnitt 2.2), die interkulturelle Kompetenzentwicklung (Abschnitt 2.3) und das Kulturstandardkonzept (Abschnitt 2.4), das Thomas im Zusammenhang mit interkulturellen Handlungstrainings (Abschnitt 2.5) adaptiert und weiterentwickelt hat. Die Reflexion eines Forschungsansatzes interkultureller Handlungstrainings ermöglichte es, den empirischen Teil dieser Arbeit theoretisch zu positionieren. Aus einer Vielzahl interkultureller Forschungsansätze wurden die umfangreichen Arbeiten von Thomas ausführlich besprochen, da sie auf einer langjährigen Forschungserfahrung basieren und ein holistisches Bild möglicher interkultureller Kompetenzentwicklung bieten. Sie thematisieren im Gegensatz zur amerikanischen interkulturellen Forschung die "deutsche Kultur" im Verhältnis zu anderen Kulturen. Mögliche Problemberei-che der theoretischen Grundlagen von interkulturellen Handlungstrainings wurden an verschiedenen Stellen kritisch diskutiert.<br>Zu unterscheiden sind theoriebasierte Trainings von dem hier empirisch fundierten Qualifizierungsprogramm. Nach Landis/ Bhagat ist "theory based-training […] more effective than other kinds of intercultural training". Um die Frage zu beantworten, welchen Qualifizierungsbedarf deutsche Experten im interkulturellen Projektmanagement in Mittel- bzw. Osteuropa haben, wurde eine Qualifizierungsbedarfsanalyse (QBA) durchgeführt, die spezifische Situationen der deutschen Experten in Mittel- und Osteuropa problemorientiert aufgreift, d.h., es wurde nicht primär theoretisch, sondern empirisch der Qualifizierungsbedarf ermittelt. Die Qualifizierungsbedarfsanalyse ist Teil eines didaktischen Design-Modells. Im dritten Kapitel wurde dieser Analyseprozess im Kontext des Instructional Designs (ID) (Abschnitt 3.1) methodisch entwickelt. Die Tätigkeitsanalyse (Abschnitt 3.2), die sich insbesondere mit den zentralen Managementfunktionen der Fachkräfte beschäftigt, wurde konzeptioniert. Im Wesentlichen wurde der Qualifizierungsbedarf mit Hilfe der explorativ qualitativen Qualifizierungsbedarfsanalyse (Abschnitt 3.3) erhoben. Sie ist der wich-tigste Schritt der Analysephase und legt mit der Tätigkeits-, Zielgruppen- und Arbeitsfeldanalyse die Grundlagen für die effektive Gestaltung eines Qualifizierungsprogramms. Zentrale Aspekte der Datenerhebung wurden im Abschnitt 3.3.1 präsentiert. Nach der Darstellung des Sampling-Verfahrens (Ab-schnitt 3.3.1.1) wurde die Datenerhebungsmethode (Abschnitt 3.3.1.2), eine problemorientierte kritische Situationsanalyse (critical incident analysis, CIA) nach Flanagan, vorgestellt, der als Erhebungsinstrument eine Email-Befragung zugrunde lag (Abschnitt 3.3.1.3). Wesentliche Merkmale dieser Erhebungsmethode sind die Situationsspezifität und die Problemorientierung. Die Befragung wurde mit deutschen Fachkräften durchgeführt, die bereits Erfahrungen in Mittel- bzw. Osteuropa haben. In der qualitativ-explorativen Studie wurden sie nach ihren situationsspezifischen interkulturellen Problemen im Projektmanagement befragt. Im Abschnitt 3.3.2 wurde ein interpretativ-reduktives Vorgehen als die Methode der Datenanalyse diskutiert. Mit der Diskussion der Gütekriterien im Abschnitt 3.3.3 schloß die methodische Entwicklung der Qualifizierungsbedarfsanalyse ab.<br>Auf die Zielgruppenanalyse (Abschnitt 3.4) folgte die Arbeitsfeldanalyse im Abschnitt 3.5. Auch wenn die Qualifizierungsbedarfsanalyse das zentrale Analyseinstrument dieser Arbeit darstellte, waren dennoch die anderen drei Analyseschritte unverzichtbar, da sie für die Konzeption der Qualifizierungsbedarfsanalyse und für das Design des Qualifizierungsprogramms wesentliche Informationen lieferten, ohne die keine optimalen und effektiv auswertbaren Ergebnisse erzielt werden konnen. Ohne die Erkenntnisse, für wen und in welchem Kontext eine Qualifizierung von Bedarf ist, konnte die Qualifizierungsbedarfsanalyse nicht realisiert werden, da die einzelnen Analyseschritte interde-pendent waren.<br>Das vierte Kapitel dokumentiert die Ergebnisse der Analysephase. Nachdem die Projekttätigkeit, die Zielgruppe des Qualifizierungsprogramms und das Arbeitsfeld in Projekten (Abschnitt 4.1) beschrieben wurde, wurde die Qualifizierungsbedarfsanalyse (Abschnitt 4.2) ausgewertet.<br>Im fünften Kapitel wurde die Qualifizierungsbedarfsanalyse hinsichtlich inhaltlicher und methodischer Aspekte beurteilt.<br>Der Anhang besteht aus fünf Teilen: Im ersten Teil wurde der Qualifizierungsbedarfsanalyse-Plan in Kürze dargestellt. Die Entwicklung des Fragebogens wurde in der Pretest-Auswertung dokumentiert (Anhang 2), und dieser schließlich mit dem Anschreiben abgedruckt (Anhang 3). Der Analyseabschlussbericht (Anhang 4) wurde nochmals eine kurze Zusammenfassung der im 4. Kapitel ermittelten Ergebnisse, so dass dieser Bericht unabhängig vom Haupttext entnommen werden kann. Abbildungen und Tabellen befinden sich im Anhang 5.<br>Die Herausforderung dieser Arbeit war die Anwendung der Needs Assessment im Kontext des didaktischen Designs, wie sie in den USA sowohl im privaten Dienstleistungssektor angewendet als auch in der universitären Forschung stetig weiterentwickelt wird. Besonders für die Konzeption kulturspezifischer Qualifizierungsprogramme sind Qualifizierungsbedarfsanalysen für spezifische Zielgruppen und Tätigkeitsbereiche von zunehmender Wichtigkeit, werden aber noch selten durchgeführt. Zudem war eine kritische Reflexion von Schwachstellen im Analyseprozess und die Identifizierung möglicher Forschungsdefizite eine implizite Aufgabe dieser Arbeit. <p>
Da es im Bereich des Instructional Design in den USA eine Vielzahl von Forschungsansätzen gibt, war es notwendig, sich auf ein Modell zu beschränken. Im Wesentlichen bezog ich mich auf das Modell von Rothwell/ Kazanas . Das Modell der Qualifizierungsbedarfsanalyse basiert auf den Ansätzen von Kaufman und Rossett. Beide sind renommierte Wissenschaftler im Bereich der strategischen Planung, der Performance Improvement bzw. der Needs Assessment in den USA.

Hochschule:

 


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Abgabe:

30.11.2006 16:57:00

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